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Wichtige Hürde für Sanierung genommen: Wie geht es mit dem Solebad in Oberhausen weiter?

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Das Solebad im Revierpark Vonderort in Oberhausen ist marode. Nun haben die Verantwortlichen eine wichtige Hürde zur Sanierung hinter sich gelassen.

Oberhausen – Gute Nachrichten für Oberhausen und die Region: Das marode Solebad im Revierpark Vanderort kann saniert werden. Möglich macht es eine Förderung aus dem Bundeshaushalt, die nun bewilligt wurde, wie der Oberhausener Bundestagsabgeordnete Dirk Vöpel (SPD) mitteilt. Das Bad ist bereits seit fünf Jahren geschlossen, Rost- und Betonschäden hatten den Weiterbetrieb damals unmöglich gemacht. Doch zuletzt war unklar, wie und vor allen Dingen, wer die Baukosten stemmen kann. Mit der Förderung vom Bund ist die Frage jetzt geklärt. Was dort konkret geplant ist.

Nachbarstadt und Bund unterstützen Sanierung von Oberhausener Solebad

Die Finanzierung der Sanierung des maroden Solebads im Revierpark Vanderort wird zur Teamarbeit. Insgesamt werden für die Baumaßnahmen schätzungsweise 18,5 Millionen Euro benötigt. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags hat die Förderung des Projekts mit sechs Millionen Euro beschlossen, berichtet Vöpel. „Ohne die Unterstützung des Bundes wäre eine Sanierung nicht möglich. Deshalb freue ich mich sehr, dass es mir gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Haushaltsausschuss gelungen ist, diese Fördermittel nach Oberhausen zu holen“.

Wegen Rost- und Betonschäden musste das Solebad im Revierpark Vonderort in Oberhausen vor fünf Jahren geschlossen werden.
Wegen Rost- und Betonschäden musste das Solebad im Revierpark Vonderort in Oberhausen vor fünf Jahren geschlossen werden. © Funke Foto Services/Imago

Rund 3,7 Millionen Euro der restlichen Sanierungskosten trägt die Stadt Oberhausen selbst, 6,2 Millionen Euro kommen vom Regionalverband Ruhr (RVR). Das restliche Geld – rund 2,5 Millionen Euro – steuert die Nachbarstadt Bottrop hinzu, wie aus einer Beschlussvorlage des dortigen Stadtrats hervorgeht. Für die Menschen aus der Region sei das Schwimmbad zu wichtig, als das man es für immer aufgeben könne, hieß es als Begründung. Voraussetzung für die Nachbarschaftshilfe war, dass der Bund sich beteiligt. Und diese Hürde wurde nun genommen.

Sanierung des Oberhausener Solebads – was konkret geplant ist

Um für die Bundesförderung infrage zu kommen, musste das Konzept bestimmte Bedingungen erfüllen. Zum einen musste das Vorhaben an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst sein. Um dem gerecht zu werden, soll das Solebad nach der Sanierung Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit setzen. Wärmepumpen sollen das Wasser für die Becken und Duschen erwärmen, Photovoltaikanlagen sollen den benötigten Strom generieren. Auch das Dach und die Gebäudehülle sollen erneuert werden. Man wolle zeigen, wie „eine Bädersanierung der Zukunft aussehen kann“, hieß es im Förderantrag.

Den Verantwortlichen ist nach eigenen Angaben wichtig, dass sich die Umbaukosten nicht auf den Eintrittspreis niederschlagen. Das Ruhrgebiet sei nicht für Luxus und überdurchschnittliche Einkommen bekannt. Deshalb soll ein Badebesuch im Revierpark Vonderort zu erschwinglichen Konditionen und langfristig niedrigen Betriebskosten möglich gemacht werden. Tatsächlich lebte 2022 jeder fünfte Mensch im Ruhrgebiet in Armut, wie aus dem Armutsbericht für das Jahr hervorgeht. In Zahlen sind 1,3 Millionen Menschen in dem größten Ballungsraum Deutschlands betroffen.

Oberhausener Solebad hat eine große Bedeutung für die Region

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Das Solebad im Revierpark Vonderort in Gelsenkirchen kann saniert werden. (Archivbild aus 2020) © Hans Blossey/Imago

Auch deshalb hat ein modernes, aber bezahlbares Schwimmbad eine große Bedeutung für die Region – eine weitere Voraussetzung für die Förderung vom Bund. „Für die Menschen in Oberhausen und den umliegenden Städten war das Bad jahrzehntelang ein beliebtes Ziel für Freizeit und Erholung“, schreibt Vöpel. Wann genau es das wieder sein wird, ist noch offen. Doch klar ist: Die Chancen, dass es wieder zu einem solchen beliebten Ausflugsziel wird, sind durch die Entscheidung im Bund immens gestiegen. (mg)

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